Freitag, 11. Mai 2007

Tag 05 / Pfannkuchen und Bluthochdruck


Tja nun, es ist halt Urlaub. Also man möge mir schon verzeihen, wenn mal ein fauler Tag dabei ist. Es gibt also diesmal keine neuen Bilder. Aber zum Glück hat die Redaktion (siehe oben) ein reichhaltiges Archiv.


Aber kein Tag ist ohne Ereignisse. Und eine kleine Sensation ist in diesem Eintrag auch versteckt. Der gute Peter kam gleich des Morgens noch in der Feinripp Unterhose vorbei (ein eher traumatischer Moment wenn ich ehrlich bin) und lud uns für den Abend auf Pfannkuchen und den für ihn typischen Monolog ein.

Wir verbrachten den Tag damit in den Geschichten die wir zum Verzehr mitgebracht haben etwas voran zu kommen, und den Anblick des morgendlichen Peters zu verarbeiten. Wie es der Zufall will verarbeiten (ich hörend, sie lesend) wir beide Werke der selben Autorin die an dieser Stelle eine Erwähnung verdient hat. Lois McMaster Bujold hat sich mit einer langlebigen SciFi Serie einen Namen gemacht, hat aber vor ein paar Jahren ins gewinnbringendere Fantasy Fach gewechselt.

Führte ich eine Liste mit meinen permanenten Favoriten, sie hätte darauf Platz gefunden. Ich bin eher der Science Fiction zugeneigt darum höre ich das Audiobook des Buchs „Memory“ aus der Vorkorsigan-Saga. Meine Verlobte liest „The Curse of Chalion“, welchselbiges das erste Buch aus Lois’erls neuen Fantasy Reihe ist. Zurück jedoch zum Hauptakt des heutigen Stücks:



(DP)Der Peter ist zwar ein bisschen fußlahm, nichtsdestotrotz wollte er uns am heutigen Abend zu einer besonderen Mahlzeit einladen: Pfannkuchen mit Zucker, dazu Hagebuttenmarmelade oder wahlweise Apfelmus. Er hatte sich mit dieser Aufgabe ziemlich verausgabt, denn als wir an seinem Camper ankamen, lagen da die Speisen schön angerichtet auf dem kleinen Campingtisch, der Peter saß jedoch völlig geschafft auf seinem Stuhl, unbewegt wie die Pfannkuchen, aber weniger nackt.

Er hatte erfreulicherweise seinen Baumwollschlüpfer vom Vormittag gegen einen neckischen Badetanga ausgetauscht dazu hatte er sich ein farblich passendes T-Shirt angezogen, doch scheinbar war er vom Kleiderwechsel und der Zubereitung der Speisen derart erledigt, dass er nicht mehr imstande war, sich in irgendeiner Weise zu bewegen. „Mein Bein..“ sagte der Peter nur und wir verstanden sofort. Das Thema Krankheiten war unausweichlich. Wenn man sich so wie unsereins sehr mit echten und eingebildeten Krankheiten auseinandersetzt, gibt es kaum eine Krankheit, über die man nicht zumindest ein bisschen bescheid weiß. Und die Wechselwirkung starker Medikamente ist ein echter Dauerbrenner.

Ob die Kackwurst nun besonders ekelerregend riecht oder ob das Pipi nicht viel anders aussieht als kroatisches Limo waren einige der angeschnittenen brisanten Themen. Der Peter holte unter einigem Ächzen und Stöhnen sein Blutdruckmessgerät aus dem Wohnwagen und nach mehreren Anläufen und einigen Glas Bier zur Vorbereitung auf eine mögliche unangenehme Diagnose haben wir unseren Blutdruck unter dem wachsamen Auge des Peter überprüft. Wir stellten fest, dass unsere Werte im Normalbereich liegen und uns ein plötzliches Herz-/Kreislaufversagen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wohl nicht ereilen wird. Aber man kann ja nie sicher sein.

Die weiteren Gesprächsthemen im Schnelldurchlauf: Kann man an einer Vollnarkose sterben? Wird die Lebensversicherung einem Angehörigen auch dann ausgezahlt, wenn derjenige den Versicherten um die Ecke gebracht hat? Hilft Bier bei Kopfschmerzen? Hilft Schnaps bei der Verdauung? Kann ein applaudierender Mensch einem die Nase brechen?



(DR) Es ist schon verwunderlich wie sehr das Mäkeln an der Gesundheit eine fast universelle Sprache ist. Keine Altersdifferenz, kein kultureller Unterschied oder politische Couleur können das lustvolle Auseinandersetzen mit dem vermeidlichen Fehlverhalten des Körpers in seiner Interkonnektivität aufhalten. Meine Theorie dazu ist, dass die Sorge ums Überleben nun mal das ist, was alle eint. Schließlich ist im Leben nichts so bedrohlich wie der Tod. Und die Wege zu selben sind so mannigfaltig, dass man fast ein Leben damit verbringen kann, diese zu bestaunen und in manchen Fällen auch zu fürchten. Gleichwohl scheint es ein reichlich müßiger Zeitvertreib das Unaufhaltsame zu beklagen.

Aber vielleicht ist der Hintergrund jedoch ein anderer. Wenn sich zwei treffen und schnurstracks zum Thema Gesundheit finden, ist eines ganz offenkundig und sofort den beiden klar. Der eine fürchtet um seine Haut gerade so wie der andere. Es ist so etwas wie ein Nichtangriffspakt. Versöhnt und verschworen gegen den einen gemeinsamen Feind sind wir alle Brüder und Schwestern.


3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Sind die Bilder vom TyTN?

Anonym hat gesagt…

Verlobte!!?? Hab ich richtig gehört! Grad geschieden und schon wieder verlobt!! ;) Darf man wenigstens gratulieren!?

Anonym hat gesagt…

das mit der Verlobten hätte ich jetzt glatt überlesen - aber jetzt wo's der Carsten sagt: Wahnsinn - Glückwunsch! Darauf ess ich glatt ne Tiefkühlpizza!

Grüße ans Meer!