(DR) Auch heute gibt es über den Tag nicht allzu viel zu berichten. Auch heute haben wir Sonne, Ruhe und weitere Abschnitte der Lektüre getankt. Der mittlerweile obligatorische Besuch unseres neuen Freunds Peter führte zu einer erneuten Einladung zum Essen. Es gab ein einheimisches Fleischgericht dessen Namen unmöglich zu merken und noch unmöglicher zu schreiben wäre, hätte ich es mir denn gemerkt.
Es war nicht zu verhindern weiter Einblicke ins Leben der Bierfee zu erlangen. Darunter eine Geschichte aus der Kindheit, wo eine im Urlaub verstorbene Oma, um die Überführung zu vereinfachen, ins Zelt gewickelt in en Kofferraum „gebettet“ wurde. Doch die letzte Fahrt führte für die Oma ins Ungewisse, denn auf einer Raststätte wurde das Auto samt toter Oma gestohlen. Weder das eine noch das andere wurde je wieder gesichtet. Des Weiteren konnten wir fürs Leben auch wieder einiges lernen.
(DP)Wenn man in eine Situation gerät, die durch eine eigene Fehlhandlung verursacht wurde, ist es am geschicktesten, die gegnerische Partei, also diejenige, der ein Unrecht zugefügt wurde, durch Beleidigung und Körperverletzung von dem Schaden, der entstanden ist, abzulenken. Das habe ich heute vom Peter gelernt. Er hat diese Erfahrung gemacht, als er mit seinem Bummelkutter eine Boje durch unsachgemäßes Navigieren in Ufernähe mitgerissen und damit das Eigentum eines ansässigen slowenischen Campers beschädigt hat.
Als besagter Slowene erzürnt dem Boot hinterher schwamm und sich ungeachtet des laufenden Motors an die Boje, die sich unglücklicherweise am Außenmotor verfangen hatte herannäherte, wurde der Peter, dem das Missgeschick erst zu diesem Zeitpunkt aufgefallen ist, sehr wütend. Der Slowene forderte Ersatz, der Peter beschimpfte ihn. Warum sollte er ihm auch die Boje ersetzen, wenn der bescheuerte Slowene in selbstmörderischer Absicht fast vom Motor zerfleddert wird, so Peter. Peter beschimpfte den älteren Herren weiterhin als Mumie weil dies eine völlig legale Bezeichnung für einen Menschen eines bestimmten Alters sei. Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, haute der Peter der Mumie mit seinem Paddel noch eins rüber.
Der Slowene wollte sich jedoch damit nicht zufrieden geben und betrachtete die Situation im Gegensatz zu Peter noch nicht als erledigt. An einem weiteren Tag konfrontierte er also den Peter auf trockenem Boden und forderte ein neues Seil für jenes, das bei Peterchen’s Seefahrt gerissen war. Darauf war der Peter so nett, einzulenken und bot ihm an, eine Gardinenschnur vorbeizubringen, an der sich der Slowene dann erhängen möge. Dank Peter’s diplomatischem Geschick forderte der Beschädigte ab diesem Zeitpunkt keinerlei Wiedergutmachung mehr.
(DR) Ich habe mal irgendwo aufgeschnappt, dass es eine Redewendung unter Indianern ist, dass, wenn man zu schnell reist, es eine Weile dauert bis die Seele nachkommt. Nicht dass ich an so etwas wie eine „Seele“ glauben würde, aber irgendwo steckt da eine kleine Wahrheit darin.
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