Freitag, 18. Mai 2007

Tag 12 / Der Sturm


Anhand der Kommentare haben wir offenkundig 3 Leser. Das ist etwas weniger als die Bildzeitung, aber immerhin mehr als die Tagesordnung der letzten Bundestagssitzung. Jeder Anfang ist hart, aber das hat so viel Spaß gemacht, dass wir das bestimmt wieder machen.

Nun zum Tagesgeschehen: Eigentlich hat selbiges bereits in der Nacht begonnen. Ein kleiner Sturm hat uns durch Schütteln und Wanken des Campers aus dem Traumland geholt. War nicht so schlimm, war eh nix los dort, und der Sturm war in jedem Falle ungleich aufregender. Schnell in Unterhose raus, den Schirm des Tisches geschlossen, die Seitenfenster des Vorzelts zu-gezippt und das Gestänge kurz auf Festigkeit überprüft, konnte ich den warmen aber durchaus kraftvollen Wind aus Nord-Ost im Detail am ganzen Körper erfahren.

Nachdem der Camper trotz Rütteln recht robust brav an einer Stelle blieb, die Vorzeltkonstruktion für Wetterbedingungen dieser Art offenkundig gut gerüstet war konnten wir wieder zu Bett gehen.



Der Morgen zeigte, dass der Sturm zwar gnädig zu uns, aber nicht so gnädig zum Boot, das vor der Badebucht lag und dem Vorzelt unserer nicht anwesenden Dauercamper-Nachbarn war. Das waren aber auch im Wesentlichen die Schäden, da der Wind nur auf unserer Ecke wirklich „Schmackes“ hatte.


Beim ersten Kontrollgang mussten wir auch entdecken, dass die hessische Witzmaschine Siggi mit Frau und Campingbus über Nacht verschwunden waren. Aber eine freudige Überraschung war, dass unser Lieblingskellner, den wir vor 2 Jahren hier schon kennen lernen durften bereits angereist war und bei der Renovierung des „Restaurants“ half. Die Spelunke verdiente die Bezeichnung lange nicht und wurde daher von den meisten nur „Terrasse“ genannt.



Langsam aber sicher verdient es wohl den Titel „Restaurant“, obgleich zu den „Sternen“ noch ein langer Weg ist. Da kann die NASA ein Lied von singen. Das geht ungefähr so: „Row, row, row your boat … gently down the stream .. .“ Mann, bin ich wieder albern. Muss am fehlenden Siggi liegen. Ich versuche wohl, das entstandene “Spaß-Vakuum” zu füllen.

Morgen bricht unser letzter Tag an. Wir reisen Sonntagvormittag ab. Aber Glavotok muss nicht lange auf unsere Sippe verzichten. Mein Bruder wird hier sehr bald nach dem rechten sehen.





(DP)Während der kalten stürmischen Zeiten haben wir uns oft im Vorzelt oder im Camper aufgehalten. Da das mitgebrachte Entertainment-Paket für jede Situation die passende Beschäftigung bietet, wurde uns nie langweilig. Ich habe im Wechsel Audiobook gehört, auf der PSP ein Action-RPG gedaddelt und auf dem Laptop oder Smartphone – je nachdem was gerade frei war – Monopoly gespielt. Ich spiele ja nur äußerst selten Gesellschaftsspiele mit menschlichen Mitspielern.

Die Siedler-Manie st irgendwie an mir vorübergegangen und die letzten Spiele, an die ich mich erinnere, sind Scottland Yard und Spitz, pass auf - von den MMORPGS mal abgesehen, wo man im Team gegen NPCs (Non-Player-Character) spielt. Monopoly gegen den Computer- Es gibt dort zwei Gegner namens Fox und Guybrush. Letzterer ist ein echter Arsch. Soweit man einem Computer-Spieler Eigenschaften zuschreiben kann, wären diese Hartnäckigkeit, Nervigkeit und Stumpfsinngkeit. Guybrush verhält sich nicht wie jemand, der selbst gewinnen möchte. Er verhält sich wie jemand, der möchte, dass der andere verliert.



Er handelt das Eigentum mit seinem Kumpan Fox sinnlos hin und her und bietet mir bescheuerte Deals an, die im besten Falle ihm für günstiges Geld eine Straße bescheren sollen. Lehnt man den Handel ab, ist er sich nicht zu schade, in aufdringlicher Weise noch mehrere Male nachzufragen, ob man denn den Handel wirklich nicht eingehen möchte. So als gäbe es da was zu überlegen. Die beiden Computer-Hirnis handeln einzelne Grundstücke immer wieder von einem zum nächsten, aber es scheint als würden sie nicht in Konkurrenz zueinander stehen, neeeeein, sie wollen, dass einer von beiden gewinnt, und auf keinen Fall, na wirklich unter gar keinen Umständen ich als der Gewinner hervorgehe.

Guybrush, ich wünschte, du könntest, wenn ich dich zum x-ten mal schlage, endlich die Niederlage verspüren, deine Seele laut aufschreien unter dem Schmerz. Blöd, dass du keine hast. Naja, aber wenigstens kannst du auf diese Weise auch weiterhin so spielen als wäre es das erste Mal.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Der Bruder hat seit heute einen Wohnwagen vor der Tür stehen.. Eins der größeren Probleme ist damit gelöst. ;)

Grüße,
GBruder